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Light & Motion Stingray: Praxistest

Das Gehäuse Stingray G2+ in der Praxis:

Zunächst müssen einige Grundeinstellungen an der Kamera vorgenommen werden. Der Blitz wird abgeschaltet, die Anzeigenausgabe auf V-Aus/LCD gestellt. Im persönlichen 6-Punkte-Menü der Kamera wird der manuelle Weißabgleich auf den ersten Punkt festgelegt. Hier kann man sich noch weitere oft benötigte Menüpunkte favorisieren.

  • Light & Motion Stingray Kameraschlitten
  • Light & Motion Stingray Knebelverschluss

Nach Kontrolle der O-Ringe wird der Schlitten mit montierter Kamera (Display nach außen) in die Führungsnut des Gehäuses eingeführt. Hier kann man nichts falsch machen, der Schlitten rastet in der Endposition ein.

Die Knebelverschlüsse der Monitorrückwand sind einfach nur genial. Nach Ansetzen der Rückwand wird durch beidseitiges Drehen der Verschlüsse die Rückwand in ihren Sitz gepresst, beim Öffnen sogar aus ihrem Sitz gehoben. Einfacher geht es wirklich nicht mehr!
Sobald das Gehäuse geschlossen ist, initialisiert sich die Elektronik und zeigt nach einer Folge von Signaltönen binnen 4-5 Sekunden die Bereitschaft an. Diese Tonfolge sollte man sich unbedingt verinnerlichen, da der Leckwarner ebenfalls diese Signale nutzt, um Alarm zu schlagen.

Eine Überprüfung der Ausrüstung durch Eintauchen in Süßwasser sollte kurz vor jedem Tauchgang obligatorisch sein, um keine böse Überraschung erleben zu müssen. Wichtig: Das System bitte einschalten, damit der Leckwarner aktiv ist!

Ebenso sollte man nur mit eingeschalteter Anlage abtauchen, bis die maximale Tiefe erreicht ist. Ein Abschalten der Kamera halte ich aber auch dann nicht für besonders sinnvoll, da die Akkus eine lange Laufzeit haben und gerade bei abgeschalteter Kamera die besten Motive vor die Linse kommen. Zum Zwecke des Stromsparens kann man bei erreichter Tiefe das System selbstverständlich auch mal abschalten, die Bereitschaft ist ja binnen 4-5 Sekunden wieder hergestellt.

Schwimmlage & Auftrieb des Gehäuses

2 mal 100 Gramm Gewichte

Ist man ohne Licht unter Wasser, ist das Gehäuse mit der CX550 absolut neutral in Süßwasser, kippt jedoch nach vorne über. Da in Salzwasser etwa 130 Gramm Auftrieb erzeugt werden, werde ich dies durch zwei kleine Gewicht am hinteren Ende der Akkuschienen ausgleichen. Da ich gerne sehr leichten Abtrieb bevorzuge, habe ich zwei Gewichte von je ca. 100 Gramm konstruiert, welche in die Akkuführung eingesetzt werden können. Schwimmlage und Tarierung sind somit optimal eingestellt.

Das Bild zeigt die Gewichte einzeln sowie auch den montierten Zustand. Da beide Gewichte mittels Gummizug gegeneinander gezogen werden, ist ein Herausrutschen kaum möglich. Bei Verwendung der 70 Gramm schwereren Sony XR550 kann das Gewicht entsprechend reduziert werden.

Die Menühandgriffe

Light & Motion Menühandgriffe

Die Menühandgriffe mit ihren Funktionstasten liegen optimal in der Hand. Alle Tasten sind dort, wo der Daumen sie sucht. Dadurch ist eine sehr ruhige Kamerahaltung möglich, ein Verwackeln ist quasi ausgeschlossen. Die Druckpunkte der Tasten sind hart, müssen aber einem enormen Druck standhalten. Ebenso gut positioniert und ausreichend groß ist der Filterhebel, der leicht mit dem Mittelfinger erreicht wird.

Das Display ist etwas zum Taucher abgewinkelt und löst ausreichend auf. Lediglich direkt unterhalb der Wasseroberfläche ist es bei Sonnenlicht schwer, das Motiv zu erkennen. Aus diesem Grund werde ich mir die optional verfügbare Sonnenblende kaufen, um auch bei Schnorchelgängen und beim Austauchen auf dem Riffdach klare und blendfreie Sicht auf den Monitor zu haben.

Da fast alle Funktionen unter Wasser verfügbar sind, kann man auch direkt eine Kontrolle der Aufnahmen vornehmen. Lediglich Menüfunktionen, wo man durch "Touch" das Display bedient, stehen nicht zur Verfügung. Ob diese aber jemals unter Wasser benötigt werden, wage ich zu bezweifeln.
Hervorzuheben ist jedoch die Umschalttaste für den Autofocus/manuellen Focus. Dies wird in der Praxis ein sehr gutes Hilfsmittel sein, um Störungen durch in der Strömung schwingender Gorgonien vor dem Pygmy zu vermeiden. Drückt man die AF/MF Taste, wird der zuletzt im Autofocus erkannte Wert gespeichert und das Pygmy bleibt scharf im Sucher. Ebenso werden zufällig vorbeischwimmende Fische den Focus nicht beeinträchtigen.

"One touch" Weissabgleich

Kommen wir nun zum "One Touch" manuellen Weißabgleich, der bei allen Modellen von Light & Motion ab 2010 realisiert wurde, für ältere Modelle aber nachrüstbar ist.

Mit nur einem Tastendruck ist es möglich, einen manuellen Weißabgleich durchzuführen. Die Elektronik arbeitet dazu alle Schritte ab, die man manuell über Wasser auch durchführen müsste. Damit dies auch funktioniert, muss der WA auf den ersten personalisierten Menüpunkt gelegt werden. Der manuelle Weißabgleich benötigt ca. 3 Sekunden mit meiner HDR-CX550. Bedenkt man, dass man selbst deutlich länger brauchen würde, die Kamera sogar an Land manuell abzugleichen, ein sehr guter Wert.
Verlassen kann man den gespeicherten Weißabgleich entweder durch erneuten Abgleich oder durch längeren Druck auf die Taste, womit Auto-WA wieder hergestellt wird.

Ich habe bereits mehrfach gelesen, dass der manuellen WA nicht unbedingt nötig sei. Dem kann ich nur widersprechen!

Die Farben direkt am Aufnahmeort zu optimieren ist sehr viel sinnvoller als eine spätere Korrektur durch das Schnittprogramm. Wenn man schon die Möglichkeit hat, den Weißabgleich auf einfachste Art manuell durchzuführen, sollte man den Fortschritt der Technik auch nutzen.

  • Aufnahme mit automatischem Weißabgleich
  • Aufnahme mit manuellem Weißabgleich

Als Extrembeispiel dient eine Testtafel, die ich in einem blauen Pool aufgenommen habe. Der automatische Weißabgleich war total überfordert und zeigt stark verfälschte, blaustichige Farben. Selbst mit professionellen Bearbeitungsprogrammen war eine vernünftige Korrektur der Farben nicht mehr möglich, die Aufnahme somit unbrauchbar.

Die gleiche Testtafel, unter den gleichen Bedingungen mit manuellem Weißabgleich aufgenommen, zeigt ausgewogene Farben, welche kaum einer Korrektur bedürfen. Und das mit nur einem Tastendruck! 

Die Bilder zeigen auch die Verzeichnung im maximalen Weitwinkel unter Wasser. Da alle Ränder leicht konkav ausgebildet sind, handelt es sich um eine kissenförmige Verzeichnung. Die Vergrößerung nimmt zu den Rändern zu. Über Wasser ist diese Verzeichnung nicht sichtbar bzw. unbedeutend.
Da man unter Wasser aber keine geometrischen Motive hat, wird die Verzeichnung nicht auffallen und kann eher vernachlässigt werden.

Um den manuellen Weißabgleich durchführen zu können, habe ich mir eine weiße Kunststoffscheibe sowie eine extra große Cokin-Filterhalterung (für Filterscheiben von ca. 85x85mm) besorgt. Auf dem Auftriebskörper oben am Gehäuse montiert, kann sie leicht mit der linken Hand entnommen werden, der Abgleich mit Rechts durchgeführt werden. Gegen Verlust sichert ein kleines Gummiband die Scheibe. (siehe Bild des Auftriebkörpers)

Ob sich das in der Praxis bewährt, wird sich zeigen. Da ausreichend Licht auf die Referenzscheibe fallen muss, müsste man die Kamera sehr weit zum Körper ziehen, um die Scheibe ausreichend weit vor dem Objektiv zu positionieren.

Doch nun zu den Möglichkeiten der Kamera im Weitwinkel- und Makrobereich, was mir besonders wichtig war.

Weitwinkel

Wie jeder Taucher weiß, wirken die Motive durch die Tauchermaske deutlich größer und näher. Dieses Prinzip der Lichtbrechung trifft auch für die Kameraoptik zu, da sie hinter Glas sitzt. Wie stark der maximale Weitwinkel der Kamera unter Wasser eingeschränkt wird, zeigt sich in der nebenstehenden Testaufnahme.

  • Weitwinkelvergleich Land / Wasser
  • Weitwinkelvergleich Grafik

Das Bild zeigt die Testtafel über Wasser, der Bildwinkel erfasst einen hohen Anteil des blauen Hintergrundes. Bei genau gleichem Motivabstand unter Wasser wird der Bildwinkel derart beschnitten, dass nur noch der Inhalt des roten Rahmens sichtbar ist. Von den ursprünglichen 73° verbleiben unter Wasser nur noch ca. 52° Bildwinkel. Trotz allem ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Camcordern mit max. 53° über Wasser, von denen unter Wasser lediglich ca. 39° verbleiben. Die Grafik zeigt deutlich den Unterschied. Dies bestätigt mir eindeutig, die richtige Kamera gekauft zu haben.

Vorsatzlinse Wetmate 65°

  • Light & Motion Wetmate 65°
  • Light & Motion Wetmate 65°

Seit September 2010 ist eine Vorsatzlinse von Light & Motion für den Flatport des Stingray/Bluefin verfügbar. Hierbei handelt es sich um das Fathom Wetmate 65, welches den tatsächlichen Weitwinkelbereich der CX550/XR550 unter Wasser von 52° auf 65° erweitert. Des Weiteren soll mit dieser Optik die von mir festgestellte kissenförmige Verzeichnung eliminiert werden, was durchaus für die Qualität dieser Optik sprechen würde.

Außen in die Nut des Flatport wird ein starker O-Ring eingesetzt, der die aufgesteckte große Linse mit einem Durchmesser von 150 mm sicher hält. Sie ist dennoch auch unter Wasser leicht abnehmbar und kann auf einer speziellen und optional erhältlichen Halterung auf dem Gehäuse fixiert werden. Das Gewicht beträgt an Land 530 Gramm, unter Wasser wird leichter Abtrieb erzeugt.

  • ohne Wetmate 65°
  • mit Wetmate 65°

Schaut man durch die Optik, fällt sofort der vergrößerte Weitwinkelbereich positiv auf. Ein Vergleichstest unter Wasser zeigt auch hier deutlich, dass der Bildwinkel stark vergrößert ist und die kissenförmige Verzeichnung  tatsächlich eliminiert wurde.

Ich habe versucht, beide Vergleichsbilder mit nahezu gleichem Abstand von der Kameraoptik zur Testtafel aufzunehmen. Die Ergebnisse sprechen für sich!

Light & Motion Wetmate 65° Zoom

Der Zoom kann bis zu einem Bereich von etwa 50%  genutzt werden. Die Perspektive wird hierbei nicht verzerrt, selbst bei Nahaufnahmen werden die Linien der Testtafel gerade dargestellt. Extreme Makroaufnahmen unter Einsatz der Makrolinse sind in Verbindung mit dem Wetmate 65 nicht möglich, gehören natürlich auch nicht zum Einsatzspektrum der Linse.  

Vergleicht man noch einmal die Möglichkeiten anderer Kamerahersteller mit einem max. Bildwinkel von 39° unter Wasser, erhält man mit dem Wetmate 65 unter Einsatz der Sony HDR-550CX eine verhältnismäßig preiswerte Weitwinkel-Optik, die durch die Möglichkeit des optionalen Einsatzes unter Wasser viele Vorteile bietet.

Makro-Aufnahmen

Als Makrofan war ich besonders auf den möglichen Abbildungsmaßstab gespannt.

  • max. Vergrößerung ohne Makrolinse
  • max. Vergrößerung mit Makrolinse

Da die Kameraoptik ca. 21mm hinter dem Planport zurück liegt, wird der mögliche Abbildungsmaßstab nur mit leichtem Zoom erreicht. Wie wir bereits festgestellt haben, wirkt sich die Lichtbrechung im Weitwinkelbereich unter Wasser nachteilig aus. Im Makrobereich ist sie jedoch von Vorteil, da die Motive ebenfalls größer dargestellt werden. An Land ist eine max. Abbildung von ca. 45mm Breite möglich, unter Wasser sind es 36mm. Durch Verwendung der Makro-Linse ändert sich dies schlagartig, da durch Zoomen eine deutliche Vergrößerung erreicht werden kann. Das Beispiel zeigt 16mm Breite formatfüllend, und das bei einem Motivabstand von 24cm. Ein fantastischer Wert, wenn man bedenkt, dass ich die Grenze zur Unschärfe nicht eindeutig erreicht habe. Die leichte Unschärfe auf den Testbildern ist bedingt durch das Laminat, mit welchem der Testchart eingeschweißt ist.

Die Tiefenschärfe für Makroaufnahmen, ausreichend Licht vorausgesetzt, ist mit automatischer Belichtung dank der lichtempfindlichen Kamera als wirklich gut zu bezeichnen.

Den Einsatz des Telemakro habe ich ebenfalls getestet, brachte jedoch keine vernünftige Aufnahme zustande. Da eine sehr ruhige Kamerahaltung ohne Stativ unter Wasser kaum möglich ist, werde ich auf die Verwendung des Telemakro verzichten.

Hier zwei Beispielvideos in Full-HD als Download

Download Sepia 1080i
Download Pygmy Bargibanti 1080i
 

Um die Qualität der hier zur Verfügung gestellten Beispielvideos richtig beurteilen zu konnen, sollte der Monitor über eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel verfügen.

 

Nach dem Tauchgang

Da die Oberflächen des Gehäuses sehr glatt sind und kaum Ecken und Kanten aufweisen, ist das Spülen und Reinigen in Süßwasser sehr einfach. Selbst die Handgriffe können zum Spülen abgenommen werden, da die Anschlüsse ebenfalls wasserdicht ausgeführt sind. Um ein Kristallisieren des Salzwassers in den Anschlussverschraubungen zu verhindern, werde ich die Handgriffe auch im Urlaub hin und wieder entfernen und deren Anschluss reinigen.

Nach der Reinigung sollte man das Gehäuse an einem trockenen Ort offen lagern.

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Light & Motion Stingray G2+ Testbericht

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